Kapitel 2. Trojitá verwenden

Mit Trojitá können Sie E-Mails lesen, schreiben, verwalten, durchsuchen und versenden. Haben Sie ein IMAP-Postfach, können Sie mit Trojitá darauf zugreifen und es benutzen. IMAP ist ein Protokoll, bei dem die Nachrichten auf dem server bleiben und nicht auf den Lokalen Rechner heruntergeladen werden. Mit Trojitá werden jedoch Teile Ihrer Nachrichten heruntergeladen und sogar die vollständigen Nachrichten. Früher haben viele Personen POP3-Postfächer verwendet und Ihr E-Mail-Programm hat alle Nachrichten heruntergeladen und Sie auf dem Server gelöscht. Als Nachteil waren dann die Nachrichten von einem anderen Rechner nicht mehr zu erreichen. IMAP löst diese Problem, indem die Nachrichten auf dem Server verbleiben. Das Programm auf Ihren Rechner sendet nur Befehle wie „Auf diese E-Mail antworten“ oder „Diese E.Mail anzeigen“ usw. zur Ausführung an den Server.

Als erste benötigen Sie ein IMAP-Postfach. Es gibt viele Anbieter: FastMail, Tuffmail und Pobox. Bei GMail-Dienst von Google können Sie einen IMAP-Zugriff verwenden, bei Outlook und anderen Programmen ist das nicht möglich. Ist der Microsoft® Exchange-Server, den Sie verwenden, entsprechend eingerichtet, können Sie ebenfalls über IMAP auf Exchange zugreifen. Mit einem IMAP-Postfach brauchen Sie nur einen Benutzernamen und ein Passwort, dann können Sie Trojitá zum Zugriff darauf verwenden.

Nicht alle alle IMAP-Anbieter sind vergleichbar und einige haben nur sehr langsame Dienste. Auch der Exchange-Server von Microsoft® soll relativ langsam sein. Mit einem guten Anbieter und schneller Software jedoch macht IMAP wirklich Spaß.

Einrichtung Ihres IMAP-Postfachs

Klicken Sie als erstes auf die Karteikarte Allgemein im Einrichtungsdialog. Fügen Sie Ihr IMAP-Postfach als neues Postfach mit diesen Parametern hinzu:

  • Vollständiger Name: Der Name, der in Ihren E-Mails angezeigt werden soll, z. B. der Vor- und Nachname.

  • E-Mail: Ihre E-Mail-Adresse

  • Organisation: Der Name Ihrer Firma (optional)

  • Signatur: Ein beliebiger Text, der am Ende Ihrer E-Mails angezeigt wird, wie zum Beispiel der Name Ihrer Webseite oder ein Slogan

Diese Einstellungen werden zu einer Identität und Sie können mehrere Identitäten eingeben. Verschiedene Identitäten können Sie für verschiedene Aufgaben nutzen, zum Beispiel für eine Mailingliste, für die Sie eine andere Signatur verwenden möchten. Jedoch unterstützt Trojitá Zurzeit noch nicht mehrere IMAP-Postfächer auf mehreren Servern.

Als nächstes geben Sie die Verbindungsparameter für den Zugriff auf Ihr Postfach an.

  • Methode: Wählen Sie SSL, wenn Ihr Anbieter dies fordert. Ansonsten wählen Sie „SSL“ für eine Verbindung, die unverschlüsselt gestartet und dann in eine verschlüsselte Verbindung umgewandelt wird. Wenn diese Umwandlung durch Ihren Anbieter gefordert wird, aktivieren Sie „STARTTLS ausführen“, um dies sicher zu stellen. Die Einstellung „Lokaler Prozess“ ist für erfahrene Anwender gedacht, die zum Beispiel zu Ihrem Provider über einen andern SSH-Agenten verwenden wie mit ssh imap.provider.org dovecot --exec-mail imap. Im allgemeinen sind TCP oder SSL die am meisten verwendeten Methoden.

  • IMAP-Server: Dies ist der Server Ihres Providers (z. B. mail.host.com)

  • Port: Dieser Parameter sollte sich automatisch in Abhängigkeit von der Einstellung im Feld IMAP-Server ändern. Normalerweise wird Port 143 für unverschlüsselte Verbindungen und Port 993 für SSL-Verbindungen verwendet.

  • Benutzername: Ihr Benutzername

  • Passwort: Ihr Passwort und Benutzername werden in einer Klartextdatei auf Ihrem Rechner gespeichert. Dies ist unsicher. Wenn Sie das beunruhigt, geben Sie kein Passwort ein. Dann werden Sie einmal nach dem Start des Programms nach dem Passwort gefragt, das dann bis zum Beenden des Programms im Speicher behalten wird.

  • Im Offline-Modus starten

  • Erweiterungs-Negativliste: Trojitá versucht, alle Standards einzuhalten. Aber einige Server beachten diese Standards nicht. Kennen Sie einige Fähigkeiten, die der Server Ihres Anbieters nicht hat, ob wohl das zugesagt wird, können Sie sie hier eingeben, damit sie von Trojitá ignoriert werden.

Auf der Karteikarte Offline können Sie einstellen, wie Trojitá lokale Kopien der Nachrichten auf Ihrem Server speichert. Der Vorteil einer lokalen Kopie ist liegt auf der Hand: Sie können später ohne neue Verbindung darauf zugreifen. Als Nachteil wird Ihre Festplatte gefüllt und natürlich gibt es das Sicherheitsrisiko, dass Ihr Rechner ausgespäht wird. Als Voreinstellung werden Kopien lokal unbegrenzt gespeichert. Hier könne Sie einstellen, dass Kopien nur eine vorgegeben Zeit oder gar nicht lokal gespeichert werden. Zurzeit kann der Speicher dieser lokalen Kopien von Trojitá noch nicht gelöscht werden.

Auf der Karteikarte SMTP stellen Sie den Versand der E-Mails ein.

  • Methode: Wählen Sie SMTP für unverschlüsselte Verbindungen oder „Sicheres SMTP“ wenn Sie E-Mail über SSL versenden möchten und Ihr Provider dies gestattet. Wahlen Sie „Lokal Sendmail-Kompatibel“, dann werden Ihre E-Mails an das lokale Sendmail-Programm auf Ihrem Rechner geschickt. Haben Sie kein Sendmail-Programm installiert, gibt es einem Fehler. Bei dieser Einstellung müssen Sie die Sendmail-Parameter für Ihr lokales Sendmail-Programm angeben.

  • SMTP-Server: Der Name des Servers, an den Ihre E-Mails versendet werden sollen.

  • Port: Dieser Parameter sollte sich automatisch in Abhängigkeit von der Einstellung im Feld Methode ändern. Normalerweise wird Port 587 für unverschlüsselte Verbindungen und Port 465 für SSL-Verbindungen verwendet.

  • Sendmail-Programm: Dies ist nur erforderlich, wenn Sie „Lokal Sendmail-Kompatibel“ als Methode gewählt haben. Dann müssen Sie hier den Befehl eingeben, der Nachrichten zu Ihrem lokalen Sendmail-Programm. Die Voreinstellung ist „sendmail -bm -oi“, aber Sie müssen diesen Befehl anpassen, falls Sie eine andere Sendmail-Konfiguration haben.

  • StartTLS: Aktivieren Sie diese Einstellung, wenn Ihr Anbieter eine TLS-Verbindung für das Versenden von verschlüsselten E-Mails fordert, dies ist nicht das gleiche wie die Anwendung von SSL durch die Auswahl von „Sicheres SMTP“ wie oben genannt.

  • SMTP Auth: Sie müssen für diese Methode einen Benutzernamen und ein Passwort ein, um E-Mails zu versenden. Heutzutage müssen Sie häufig diese Methode verwenden, da ansonsten Spammer unerwünschte Nachrichten über den Server senden.

  • Benutzername: Ihr Benutzername.

  • Ihr Passwort.

  • Ausgehende E-Mail speichern: Ist dies ausgewählt, wird eine Kopie jeder versendeten E-Mail gespeichert. Dies ist die Standardeinstellung für viele E-Mail-Programme.

  • Name des Versandordners: Möchten Sie lokale Kopien Ihrer versendeten E-Mail behalten, geben Sie hier den Ordner zum Speichern an.

  • Mit BURL senden: BURL ist eine Erweiterung zum IMAP-Standard aus dem Jahr 2006, die aber immer noch nicht von allen Servern unterstützt wird. Angenommen Sie haben eine E-Mail mit einem sehr großen Anhang in Ihrem Eingangs-Postfach und Sie möchten diese E-Mail samt Anhang weiterleiten. Normalerweise muss das IMAP-Programm die riesige Nachricht herunterladen und dann wieder versenden, was zwei große Netzwerkübertragungen erfordert. Mit BURL könne Sie diese Nachricht weiterleiten, ohne sie zuerst herunterzuladen. Unterstützt Ihr Anbieter BURL, sollten Sie diese Einstellung aktivieren.