Programme zur Erstellung von Datenbanken

Bis jetzt haben Sie die allgemeinen Merkmale von Datenbanken kennengelernt, ohne dabei auf Anwendungen zum Entwurf der Datenbanken einzugehen.

Die ersten Datenbanken wurden in den 60ern auf Großrechnern entwickelt, z. B. IBM System/360. Dies war vor dem Zeitalter der PCs und diese Datenbanken wurden durch hochqualifiziertes Fachpersonal bedient. Obwohl diese Rechner-Hardware unzuverlässig und unglaublich langsam war und eine geringe Speicherkapazität hatte, ist eine Eigenschaft dieser Datenbanken immer noch sehr wichtig: der Zugriff auf Daten durch viele Benutzer über ein Netzwerk.

In den 70er Jahren entwickelten Forscher die Theorie relationaler Datenbanken (mit Begriffen wie Tabelle, Datensatz >, Spalte (Feld), Relation und vielen anderen). Auf der Basis dieser Theorie erstellten IBM (DB2) und Oracle Datenbanken, die bis heute weiter entwickelt und benutzt werden. In der späten 70er Jahren wurden die ersten PCs konstruiert. Die Benutzer dieser Rechner konnten schrittweise viele Arten von Programmen anwenden, unter anderem auch Datenbanken.

Für große Datenbanken in Firmen hat sich diese Situation nicht geändert: es sind immer noch leistungsfähige Rechner oder miteinander verbundene Rechner (Cluster) erforderlich. Dieses Thema wird in diesem Handbuch aber nicht behandelt.

Im Bereich der Datenbanken mit grafischer Benutzeroberfläche für PCs stehen folgende Programme zur Auswahl:

  • DBase - eine bekannte Datenbank für DOS aus den 80er Jahren. Dateien im DBase-Format werden immer noch wegen ihrer einfachen Struktur verwendet.

  • FoxPro - eine Anwendung ähnlich wie DBase aus den frühen 90er Jahren. Nach der Übernahme durch Microsoft wurde es um eine grafische Benutzeroberfläche erweitert und wird daher für Datenbanken auf PCs verwendet. Das Programm wird immer noch angeboten, scheint aber veraltet zu sein.

  • Microsoft Access - eine Datenbankanwendung (Entwurf von Datenbanken und grafischen Oberflächen) mit vielen Vereinfachungen, daher für Anfänger geeignet, entworfen in den späten 80er Jahren auf der Grundlage einer 16-Bit Rechnerarchitektur. Diese Anwendung ist bis heute weit verbreitet, besonders in kleinen Firmen, die nur geringe Anforderungen an Effizienz und Mehrbenutzerbetrieb haben.

  • FileMaker - ein bekanntes Programm ähnlich wie MS Access, aber einfacher; seit 1995 für Windows- und Macintosh-Betriebssysteme.

  • Kexi - eine Anwendung für mehrere Betriebssysteme (UNIX®/Linux®, Windows, Mac® OS X), entwickelt seit 2003 als OpenSource. Kexi ist Teil des Projekts KDE d. h. einer grafischen Arbeitsoberfläche für UNIX®/Linux®-Systeme. Die Entwicklung von Kexi wird wesentlich durch die Firma OpenOffice Poland unterstützt.